Seit 2013 hat das Sensolus-Team an einer Vielzahl internationaler Digitalisierungsprojekte in der Industrie mitgewirkt, die sich speziell auf nicht angetriebene Assets in der Lieferkette wie Transportverpackungen, Gebinde, Container, Ausrüstungen usw. beziehen.
Basierend auf den Erkenntnissen, die wir in den letzten zehn Jahren gewonnen haben, habe ich 5 Vorhersagen für die Lieferkette im Jahr 2023 getroffen, und wir gehen davon aus, dass die Branche nie dagewesene Höhen erreichen wird, wenn sich diese Vorhersagen bewahrheiten.
Zusammengefasst kannst du folgendes erwarten:
- Die Digitalisierung der Lieferkette ist das neue Normal
- Compliance treibt Investitionen an
- Prozessintelligenz ist die nächste Wertschöpfungswelle
- Technologische Reifung und Standardisierung
- Unternehmerische Verantwortung treibt die Digitalisierung von Assets und Prozessen voran.
Vorhersage 1: Die Digitalisierung der Lieferkette ist das neue Normal
Es hat sich gezeigt, dass die jüngsten globalen wirtschaftlichen Veränderungen die Einführung der Digitalisierung in der Lieferkette vorantreiben. Im Jahr 2020 löste die Covid-Pandemie eine Schockwelle in den globalen Lieferkettenprozessen aus. Im Jahr 2022 haben der Krieg, die anhaltende Energiekrise und die Inflation der Rohstoffpreise die Anforderungen an datengesteuerte Einblicke in die Lieferkette erhöht.
2023 wird das nicht anders sein. Die Industrien integrieren die Digitalisierung in ihre Prozesse, da die wirtschaftlichen Werttreiber nicht ignoriert werden können. Die Digitalisierung spart Kosten, erhöht die tägliche Produktivität und sorgt für mehr Sichtbarkeit und Transparenz für alle Beteiligten.
Es gibt ein allgemeines Bewusstsein dafür, dass die Digitalisierung der Lieferkette das neue Normal ist. So wie Telefone, PCs, Drucker, Internet, Laptops und Smartphones eingeführt wurden, wird das IoT bei nicht angetriebenen Assets bald normal sein. Und wer nicht einsteigt, wird Marktanteile und Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Die Digitalisierung der Lieferkette ist ein strategisches Asset für alle Branchen, und laut Gartner war die Lieferkette im Jahr 2020 auf halbem Weg dorthin, und wir können davon ausgehen, dass die Zahlen im Jahr 2023 noch höher sein werden.
Vorhersage 2: Compliance treibt Investitionen an
Da unser regulatorisches und vertragliches Umfeld immer komplexer wird, ist meine zweite Vorhersage, dass die „Compliance“ mehr Unternehmen dazu bringen wird, in die Digitalisierung von nicht-leistungsfähigen Assets zu investieren. In allen Branchen, in denen wir tätig sind, wollen führende Unternehmen sicherstellen, dass sie die Versprechen, die sie ihren Kunden und Stakeholdern geben, auch einhalten.
Einige dieser Versprechen sind rechtlich inspiriert, wie z.B. die Temperaturkontrolle bei verderblichen Waren, Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten oder multimodale Logistik-Logbücher für Gefahrguttransporte.
Viele sind vertraglich inspiriert, wie z.B. die Überwachung der Konditionierung (Stoß/Kipp) während des Transports, die rechtzeitige Lieferung von Waren an Orten, zu denen Lieferanten keinen Zugang haben, die Sicherstellung von Pufferbeständen an Verpackungen, um Strafen zu vermeiden, oder die Bereitstellung digitaler Standortlogbücher für Versicherungszwecke.
Ohne dass dies negativ gemeint ist, investieren die Branchenführer, um die „losen Enden“ in ihren Prozessen zu beseitigen, indem sie die nicht angetriebenen Assets digitalisieren. Sie alle streben nach durchgängiger Prozesskontrolle und Einhaltung der Vorschriften.
Dun & Bradstreet führte eine Umfrage unter mehr als 600 Fachleuten aus den Bereichen Compliance und Beschaffung durch und nannte die Überwachung von Lieferanten als eine der wichtigsten Komponenten eines risikobasierten Programms.
Vorhersage 3: Prozessintelligenz ist die nächste Wertschöpfungswelle
Das Zeitalter der „Prozessintelligenz“ ist der zentrale Werttreiber für Branchen, die die Internet-of-Things-Technologie in ihre Prozesse einbinden wollen.
Im Jahr 2015 konzentrierten sich IoT-Unternehmen vor allem darauf, „nicht angetriebene Assets zu verbinden“ und „digitale Zwillinge“ dieser einzelnen Assets auf skalierbare, zuverlässige und effiziente Weise zu erstellen.
Die Digitalisierung ermöglicht es der Lieferkettenbranche, diese Assets effektiv zu kontrollieren, ohne die Gefahr von blinden Flecken und menschlichen Fehlern, die mit veralteten, manuellen Aufzeichnungen einhergehen.
2019 wurde der Schwerpunkt auf „vernetzte Prozesse“ verlagert, d. h. auf die Transparenz von Prozessen, die von nicht angetriebenen Assets abhängen.
Durch die Integration vernetzter Prozesse erhalten Hersteller von industrieller Ausrüstung zum Beispiel Einblick in die Leistung ihrer Verpackungsströme (KPIs), Einblick in die Aufbewahrung und Rotation ihrer Verpackungen und erhalten Benachrichtigungen, wenn Abweichungen auftreten.
Je mehr Assets vernetzt werden, desto sichtbarer werden die Prozesse und desto mehr Prozessintelligenz kann sich entfalten.
Die Daten, die zu diesen „Assets“ und „Prozessen“ gesammelt werden, liefern letztendlich verwertbare Erkenntnisse, die Prozesse optimieren und Unternehmen verändern.
Das IoT ist zu einem wichtigen Bestandteil geworden, der von Analystenteams (und KI-Plattformen) genutzt wird, um Muster zu erkennen, Verbesserungen vorherzusagen und in Veränderungen zu investieren, die langfristige strategische Auswirkungen auf diese Branchen haben werden.
Wie in der Grafik unten zu sehen ist, hat Statistica bereits 2018 darauf hingewiesen, dass die Sichtbarkeit als eine der größten Herausforderungen für die Lieferkette ganz oben auf der Liste steht. Das ist ein klares Indiz dafür, dass sich die Branche in den folgenden Jahren mit diesem Problem auseinandersetzen wird.
Vorhersage 4: Technologische Reifung und Standardisierung
Meine vierte Vorhersage ist technologiegetrieben. In Gesprächen und Workshops mit dem Sensolus-Team spreche ich oft vom „Dschungel des IoT“, weil es bei der IoT-Technologie viele verschiedene Hardware-Anbieter, Kommunikationsprotokolle, Lokalisierungstechnologien, kommende Erfindungen wie Energy Harvesting, Satellitenkommunikation, Blockchains und vieles mehr gibt.
Die IoT-Technologie entwickelt sich ständig weiter, und Kunden können sich in diesem „Dschungel“ leicht verirren, ganz zu schweigen von den vielen Gefahren, die entstehen, wenn man in die falsche Technologie investiert, die viele Jahre lang funktionieren muss. Sensolus hat diese Sorgen für alle seine Kunden beseitigt, weil wir eine Ende-zu-Ende-Verantwortlichkeit bieten. Sensolus ist in dieser Hinsicht ein One-Stop-Shop. Sensolus beseitigt diese Sorgen, indem es eine durchgängige Verantwortlichkeit und eine Funktion als One-Stop-Shop bietet.
Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es im Jahr 2023 um mehr als nur um Technologie geht! Die Standardisierung und Reifung setzt ein, wie z.B. stromsparende Mobilfunkverbindungen, Bluetooth als Industriestandard, bewährte Hardware, die in großen Mengen verfügbar sein wird, und vieles mehr. Die Entscheidungskriterien der Industrie haben sich über die Implementierung hinaus auf die langfristige Zuverlässigkeit der Technologie verlagert, d. h. auf die bewährte OEM-Haftung, die Kontinuität der Hardware-Lieferkette, die Bereitschaft zur Cybersicherheit, die Flexibilität der Konnektivität (kein Single Vendor Lock-In mehr), das garantierte Lebenszyklusmanagement usw.
Mit der großflächigen Einführung des IoT liegt der Schwerpunkt bei der Auswahl der Partner auf der langfristigen Verringerung der Betriebsrisiken.
Ich persönlich bin auch ein bisschen ein Technik-Junkie, aber in unserer Branche geht es nicht mehr um „Innovation“, sondern um „operative Exzellenz und Ausführung“, oder wie wir es gerne ausdrücken: „Es funktioniert einfach!“
Vorhersage 5: Unternehmerische Verantwortung treibt die Digitalisierung von Assets und Prozessen voran
Meine endgültige Vorhersage für 2023 ist wahrscheinlich eher ein Jahreswunsch als eine Vorhersage. Wir alle haben eine langfristige, lebensbedrohliche Herausforderung vor uns: den Klimawandel. Die jüngste Pandemie und die wirtschaftlichen Turbulenzen werden sich wie kleine Fältchen in einer globalen Umwälzung anfühlen.
Die Digitalisierung trägt wesentlich dazu bei, dass wir mit weniger mehr erreichen können. Durch die Erstellung digitaler Zwillinge von nicht angetriebenen Assets und die Generierung von Prozessintelligenz verfügen wir über die Daten und Informationen, um unsere Umweltauswirkungen deutlich zu reduzieren.
Laut einer Studie von Gartner haben nur 15 % der Befragten keine Pläne, in das Internet der Dinge zu investieren, um Aktivitäten der Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.
Umweltfreundlich verpacken und transportieren ist einfacher, als du denkst! Zunächst einmal können Einwegverpackungen durch wiederverwendbare Verpackungen aus recyceltem Kunststoff ersetzt werden. Darüber hinaus bieten eine multimodale Logistik (einschließlich weniger umweltschädlicher Transportmittel), die Vermeidung von Asset-Verlusten und eine Kreislaufwirtschaft, die die gemeinsame Nutzung von nicht angetriebenen Gütern wie Containern oder Paletten vorsieht, ein großes Potenzial zur Verringerung unseres globalen Abfallaufkommens.
Wir alle stehen vor einer gemeinsamen Herausforderung, und die Digitalisierung von Assets ist sicherlich eine Innovation, die einen Teil des Wandels vorantreiben kann. Im Jahr 2023, in dem es in allen Branchen viele wirtschaftliche Herausforderungen geben wird, wird die unternehmerische Verantwortung unbestreitbar die Entscheidungsfindung beeinflussen und langfristig einen bedeutenden und positiven Einfluss haben.
Über den Autor, Kristoff Van Rattinghe
Kristoff ist CEO und Mitbegründer von Sensolus. Seit seiner Gründung hat Kristoff ein umfassendes Wissen über Transport- und Logistikketten aufgebaut. Er versteht besser als jeder andere, wie das Internet der Dinge eine Lösung für verschiedene Herausforderungen in der Industrie bietet und wie Unternehmen letztendlich (viel) Geld sparen können.
Bevor er zu Sensolus kam, hat Kristoff einen track record im Aufbau neuer Geschäftseinheiten, im Aufbau von Projektteams und in der erfolgreichen Umsetzung von Ideen in Produkte in der IKT-Branche aufgebaut. Darüber hinaus hat Kristoff als Vorstand und Bereichsleiter einen wichtigen Mehrwert bei der Vermarktung von Softwareanwendungen für erneuerbare Energien geschaffen.